Der Name „Schwarze Fabrik“ ist im Volksmund entstanden und lässt sich auf die Herstellung bzw. Verarbeitung von Holzkohle zurückführen. Die Holzkohlenfabrik wurde 1878 von Herrn Otto Schütte gebaut, der offizielle Geschäftsbeginn war im Jahr 1879. Die Holzkohle wurde in den sauerländischen Wäldern geköhlert und zu Produkten wie Holzkohlengrieß, Holzkohlenstaub, Preßkohle, Filtrierkohle und in neuerer Zeit auch Grillkohle verarbeitet. Wie begehrt diese Produkte waren sieht man an der damaligen Mitarbeiterzahl – in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts standen um die 100 Beschäftigte in Lohn und Brot. Mit der Wasserkraft der Lenne und den Turbinen der „Schwarzen Fabrik“ wurde auch elektrischer Strom hergestellt. So konnten Oberkirchen und die umliegenden Orte noch vor Schmallenberg mit Strom versorgt werden. Seit 1974 befindet sich unsere Kunstschmiede Schütte in einem Teil der alten Gebäude. Bis heute werden hier Bronze, Kupfer und Schmiedeeisen zu exklusiven Geländern, Toren, Brunnen, Tischen und Leuchten verarbeitet.

Nachdem Willi Schütte, Schmiedemeister, 1996 die „Schwarze Fabrik“ von Peter Schütte, einem Enkel des Firmengründers erworben hatte wurden die Außenanlagen erstellt und zu einem Ausstellungspark hergerichtet. Seit 1998 ist Die „Schwarze Fabrik“ offizielles Baudenkmal und als solches geschützt. Der Ausstellungspark wurde 2001 um einen Pavillion und eine Teichanlage erweitert. Im Jahre 2004 fand die Feier zum 125jährigen Bestehen der „Schwarzen Fabrik“ statt, aus diesem Anlass wurde auch ein Holzkohlenmeiler errichtet. Im selben Jahr übergab Willi Schütte die Kunstschmiede in die zweite Generation an seinen Sohn Thomas Schütte, Metallbaumeister FR Gestaltung und Gestalter im Handwerk. 2005 baute dieser dann den alten Einpack der „Schwarzen Fabrik“ zu einer weiteren Ausstellung mit Café um. Im Sommer 2006 konnte dann das „Schmiedecafé“ eröffnet werden. Viele alte Elemente, wie z. B. die alten Befeuerungsöfen wurden erhalten und liebevoll in das Café integriert. Hier laden ein behagliches Plätzchen am Kamin oder Sommertags die schattige Idylle der Gartenterasse zum Verweilen ein.

Nachdem im Januar 2007 der Kyrill die Sauerländer Wälder verwüstete und tagelang den Strom lahm legte, erwarb Thomas Schütte einen alten „Herforder“, ein Motor durch den die Schmiede, die Holzkohle und das Café, unabhängig vom Stromnetz betrieben werden können. Er renovierte und überarbeitete diesen in Eigenregie und nahm ihn 2008 in Betrieb. Die alten Garagen wurden dann 2008 zu einer „Musikfabrik“ umgebaut, die seitdem von Tobias Schütte – einem Bruder von Thomas – als Tonstudio und Probenraum betrieben wird. 2010 wurde mit der Restaurierung der alten Turbinen begonnen wodurch die Wasserkraft weiter genutzt werden kann. 2011 modernisierte Thomas Schütte die Holzkohleverarbeitung, welche er 2009 ebenfalls übernommen hatte und knüpfte dadurch erfolgreich an das Holzkohlegeschäft von damals wieder an. In der „Schwarzen Fabrik“ die nun unter „Holzkohleverarbeitung Schütte“ firmiert, wird Holzkohle für die Industrie in verschiedene Stärken gebrochen und nach Kundenwunsch in unterschiedliche Körnungsgrößen für die vielfältigsten Einsatzgebiete gesiebt und gemischt. Ebenso wird, wie damals, noch Grillkohle vertrieben. Alle Holzkohleprodukte können auch heute noch unter www.holzkohlenverarbeitung-schuette.de geordert werden.

Seit 2017 ist mit den Söhnen von Thomas Schütte bereits die dritte Generation mit im Schmiede- und Metallbaubetrieb tätig. Sascha Schütte, Metallbaumeister FR Gestaltung sowie Schweißfachmann und Maik Schütte, in Meisterausbildung FR Konstruktionstechnik. Zusammen mit ihrem Vater modernisierten sie die Werkstatt und das Büro. Der Maschinenpark wurde erweitert, Konstruktionszeichnungen können nunmehr in 3-D erstellt und verarbeitet werden.